Königlich-Sächsische Triangulation
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Triangulationssäulen *
erster Ordnung (19) klick hier
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zweiter Ordnung (46) klick hier
* Standorte, bei den die Säulen in
Verlust
geraten sind und mir keine alten
Fotos bekannt worden (3) klick hier
* weiter Triangulationssäulen,
aufgesucht und
fotografiert von Grit Beseler
Im Jahre 1860
beginnt der preußische General Baeyer mit der Mitteleuropäischen Gradmessung.
Am 28. Mai 1862 tritt diesem Projekt
das Königreich Sachsen bei. Es werden drei Gradmessungscommissare
berufen: die Professoren Ludwig Weisbach, Karl Christian Bruhns und Christian August Nagel. Die Gradmessungen bildeten die Grundlage für
das Erstellen genauer Karten und sind vor allem für Verwaltungsaufgaben des
Staates notwendig.
In den Jahren
1862 bis 1890 wurde das damalige sächsische Staatsgebiet vermessen. Dafür war
es notwendig, trigonometrische Festpunkte im Gelände zu errichten. Sie bildeten
Eckpunkte von Dreiecken, die mit Hilfe von trigonometrischen Formeln Entfernungsmessungen
zuließen, wenn wenigstens eine Seite und zwei Winkel bekannt waren. Die Winkel
wurden mit Theodoliten gemessen, als
definierte Basis diente die 8,9 km lange
Großenhainer Grundlinie. Diese überstrich in gerader Linie das Gelände
von Quersa über Großenhain nach Kleinraschütz und wurde manuell vermessen. Der Messfehler betrug nur
7,13 mm.
Das
Messverfahren wurde Triangulation genannt, entsprechend sind die Fixpunkte im
Gelände als Triangulationssäulen bezeichnet. Begonnen wurde mit der
Landesvermessung an der Großenhainer Grundlinie.
Das sächsische Triangulationsnetz
umfasste 158 Messpunkte. Es wurde zwischen Messpunkten 1. (36 Stationen) und 2.
Ordnung (122 Stationen) unterschieden. Säulen erster Ordnung sind in Abständen
von 30 -50 km errichtet, die der zweiten
Ordnung überbrücken Distanzen von 10 km. In den späteren Jahren wurde dieses
Netz noch weiter untergliedert, die Abstände zwischen den trigonometrischen
Punkten immer geringer.
Die Stationen
1. Ordnung waren in die Mitteleuropäische Gradmessung eingebunden.
Es sind noch 125
Triangulationssäulen erhalten, teilweise durch Vereine aufwendig restauriert
und beschrieben. Einige aber sind vergessen und werden nicht gepflegt.
Das war für
mich der Anreiz, einzelne dieser Zeugen aus den Anfängen der Landesvermessung
aufzusuchen, zu fotografieren und in diesem Aufsatz zu listen. Vielleicht
entnehmen hieraus interessierte Leser Anregungen für Ausflüge zu diesen Stationen.
Der Geodät
Prof. Christian August Nagel leitete diese Vermessungsarbeiten von Beginn an
(von 1862 bis 1882).
Auf dem
Borsberg erinnert eine Gedenktafel an seine Leistungen. Von seinem Namen abgeleitet, werden die Messpunkte auch
als Nagelsche Säulen bezeichnet.
Sein Grab
befindet sich auf dem Alten Annenfriedhof in Dresden:
begonnen 26.November 2009 wird laufend fortgeschrieben
Literatur:
·
Historische
Vermessungssäulen in Sachsen / Interessengemeinschaft Nagelsche Säulen
·
99
Tipps für Ausflüge zu fast vergessenen Zeugen sächsischer Geschichte – den 150
Jahre
alten Stationen der Königlich Sächsischen Triangulierung / Jung und Hallmeier
·
Internet:
Königlich Sächsische Triangulation – Wikipedia
Gradmessung Sachsen 2012
Gunther
Trentzsch
eMail: gunther.trentzsch@t-online.de